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18. Februar 13

Simon Sineks Golden Circle – Erfahrungen mit der Frage nach dem „Why?“

In Strategieprozessen steht man zu Beginn häufig vor der Frage, was nun eigentlich Vision, Mission, Leitbild und Strategie für eine Organisation bedeuten und vor allem, wie man sie erarbeitet. Ein paar Fragen erleichtern hier die Klärung:

Insbesondere die Frage nach der Mission stellt Organisationen häufig vor ganz grundsätzliche Fragen an sich selbst. Simon Sinek hat mit seiner Idee vom „Golden Circle“ eine sehr einfache Version einer Missions-Erarbeitung vorgeschlagen und das entsprechende Video dazu wurde mittlerweile millionenfach angeklickt: zum Video 

Im Zentrum steht die Fragen nach dem „WHY?“. Denn üblicherweise kommunizieren wir so: Wie sagen, was (WHAT?) wir tun, und vielleicht auch, wie (HOW?), aber vergessen, zu sagen, warum (WHY?) wir etwas tun. Sineks These ist, dass erfolgreiche Unternehmen und Führungskräfte dieses Kommunikationsmuster umdrehen und mit der Antwort auf die Frage nach dem WHY? starten. Die daraus entstehende Überzeugungskraft testet man am besten selbst!

Wir haben in letzter Zeit häufiger mit unseren Kunden an ihrem Golden Circle gearbeitet und ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

So haben in einem mittelständischen IT-Unternehmen die Führungskräfte den Golden Circle des Unternehmens erarbeitet und relativ rasch ein klares Bild von ihrem „WHY?“ erarbeitet. Die Frage war aber zunächst nicht leicht zu beantworten, weil nicht ganz klar war, wonach gesucht wurde: Nach der Rettung der Welt, der Dienstleistung für den Kunden, der Weiterentwicklung der deutschen Wirtschaft oder der Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Kunden des Unternehmens. Aber gerade diese Auseinandersetzung war für die weitere Diskussion enorm hilfreich.

Stellt man nun Wissenschaftlern die Frage nach dem „WHY?“ erhält man sofort eine klare und präzise Antwort, denn für Wissenschaftler steht die Frage nach dem Grund und dem Sinn für ihre Forschung fest. Die Bearbeitung der großen und drängenden Fragen der Menschheit ist Aufgabe der Wissenschaft und wird von vielen Wissenschaftlern auch persönlich so gesehen. Die intrinsische Motivation ist wohl in keinen anderen Bereich so hoch und dies liegt unter anderem auch daran, dass die Antwort auf die Fragen nach dem WHY? immer sehr klar vor Augen steht.

Einen ganz anderen Zugang zu der Frage nach dem WHY? habe ich in der vergangenen Woche mit tunesischen Regierungsbeamten erlebt. In einer Situation des erneuten politischen und gesellschaftlichen Umbruchs wurde die Frage nach dem WHY? lebhaft diskutiert: Wie definiert sich das WHY? eines tunesischen Ministeriums in dieser Situation? Ist die Antwort auf das WHY? nicht in der eigenen Religion zu finden? Ist die Antwort nicht immer ethisch-moralisch zu definieren? Wir kamen dann zurück zu den Aufgaben der Ministerien in einer Situation radikalen Wandels und schon in der kurzen Diskussion hatte sich das Selbstverständnis tatsächlich ein kleines Stück verändert!

 

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