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04. Juni 13

Warum Vision?

Und weiter geht es mit der Frage, was man von Niklas Luhmann über Strategiearbeit in Organisationen lernen kann!

Schon im letzten Blogbeitrag zum Thema „Warum Selbstbeschreibung?“ war davon die Rede und eigentlich muss die schnelle Antwort lauten: nichts. Kein Buch, kein Artikel, kein Kapitel eines Buches zu diesem Thema.

Aber auf den zweiten Blick sieht es ganz anders aus. Heute soll es um das Thema Vision gehen. Wozu braucht eine Organisation eine „Vision“? Und schon sind wir mittendrin im Thema Zeithorizonte der Organisation. Denn mit der Vision bezieht sich die Organisation auf eine ferne Zukunft und entwirft eine Vorstellung davon, wo sie im Unterschied zu heute in der Zukunft stehen möchte. Niklas Luhmann macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass sich mit dem Entwurf von Zukunft auch die Vergangenheit ändert: „Wenn eine oszillationsbereite Zukunft entworfen wird, bleibt aber auch die Vergangenheit nicht das, was sie gewesen ist. Sie wird in den stets gegenwärtig durchzuführenden Rekursionen nur selektiv erinnert, also auch selektiv vergessen“ schreibt Niklas Luhmann in Organisation und Entscheidung. Schon daran zeigt sich, dass Vergangenheit und Zukunft veränderlich sind und jeder, der etwas länger in einer Organisation Mitglied ist, kennt das Phänomen der sich verändernden Geschichte der Organisation sicher gut. Eine Vision dient nun aber dazu, gerade in die andere Richtung – nämlich in die Zukunft – eine Geschichte zu entwerfen. Dabei kann diese Geschichte als Orientierung für die aktuellen Entscheidungen dienen weil sie selbst inaktuell ist.

Eine Vision ist also aufgrund ihrer Inaktualität eine Orientierung für die aktuellen Entscheidungen, mit denen man dem, was man erreichen möchte, einen Schritt näher kommen will. Und deswegen ist sie unverzichtbar.

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